Werkzeuge im Hundetraining
Die Sicherheitszone ist ein Ruheort für deinen Hund. Ein Ort wo sich dein Hund entspannen und zurückziehen kann. Viele Hunde, vor allem Welpen, tun sich enorm schwer, auf ihr Ruhebedürfnis zu hören, sich hinzulegen, zu entspannen und zu schlafen. Besonders in Haushalten, mit vielen Familienmitgliedern fällt es vielen Hunden schwer zur Ruhe zu kommen.
Hunde verarbeiten das erlebte, während sie schlafen und laden ihre Batterien wieder auf. Ausgeruhte und entspannte Hunde können sich im Training besser konzentrieren und haben genügend Impulskontrolle, um auch schwierige Situationen zu meistern. Jedes Individuum, auch wir selbst, haben eine unterschiedliche Kapazität an Impulskontrolle. Umso wichtiger ist es, dass dein Hund genügend Schlaf und Ruhe bekommt.
Ich nenne diesen Ruheort Sicherheitszone. Warum? Dein Hund ist dort sicher. Niemand stört ihn und hier passieren nur schöne und ruhige Dinge.
Ich hab einen guten Wachhund. Wenn ich Glück habe, ist er wach.
unbekannt
Aufbau Sicherheitszone
Es ist ratsam einen ruhigen Ort auszuwählen, fern ab von lauten Geräuschen oder vorbei laufenden menschlichen Mitbewohnern. Wenn dein Hund bereits einen Ort hat, an dem er sich gerne zurückzieht, kannst du auch diesen als Ruheort etablieren. Ansonsten kannst du eine Box oder ein gemütliches Bettchen nutzen.
Nach jedem Spaziergang gehst du zur Sicherheitszone und legst etwas zum Knabbern oder Lecken dort hinein und lobst das Bleiben in der Sicherheitszone. Sollte dein Hund das Leckerchen aus der Sicherheitszone raus tragen, hast du jetzt im besten Fall, bereits positiv trainiert, etwas aus dem Maul herzugeben. Du nimmst das Leckerchen und lädst deinen Hund ein, es dort zu essen. Nach einigen Wiederholungen hat es dein Hund sicherlich verstanden und ein Ritual ist entstanden. Rituale helfen Hunden und bieten Erwartungssicherheit, was als nächstes passiert. Lade die Sicherheitszone immer wieder positiv auf, indem du Leckerlis hinein streust. Ein wichtiges Hilfsmittel ist das Anwenden von ätherischen Ölen und Entspannungsmusik. Lavendel oder Kamille wirken beruhigend, sowie wirkt klassische Musik entspannend. Beachte dabei, dass dein Hund wesentlich mehr Riechzellen als du selbst hast. Ein Tropfen ist vollkommen ausreichend. Platziere es in der Sicherheitszone und stelle dazu die Musik an. Verliere am Anfang nicht die Geduld und beachte dabei, umso mehr Druck du bei deinem Hund erzeugst dort liegen zu bleiben und zu ruhen, desto aufgeregter wird dein Hund werden. Die beste Lösung ist es einen Wohlfühlort zu schaffen, an dem dein Hund nur eine Aufgabe hat: zu ruhen.
Die wichtigste Regel für den Menschen ist es, dass in der Sicherheitszone der Hund in Ruhe gelassen wird. Es passiert an diesem Ort nichts aufregendes und auch Besucher und Kinder bleiben dem Ort fern. Sobald der Hund sich dort hinbewegt, wird er sofort in Ruhe gelassen und auf den Weg dorthin nicht gerufen. Schicke deinen Hund nie mit einem Kommando in die Sicherheitszone. Anstelle dessen kannst du mit Überbrückungsfragen arbeiten und deinen Hund auf die Sicherheitszone aufmerksam machen. Im Idealfall hast du der Sicherheitszone einen Namen gegeben. Gerade in sehr aufregenden Situationen ist es für viele Hunde schwer sich von der Aufregung zu lösen. Diese Hunde sind dann für ein wenig Social-Support dankbar.
Fazit
Die Sicherheitszone ist der Ort der Sicherheit. Es passieren nur positive Dinge in der Sicherheitszone. Umso geduldiger du am Anfang bist, umso angenehmer wird dein Hund den Ort empfinden. Schaffe Rituale, damit dein Hund genau weiß was jetzt passiert, nämlich nichts. Lade die Sicherheitszone immer wieder positiv auf. Du kannst die Sicherheitszone mit einem Namen belegen. So kannst du deinen Hund in stressigen Situationen auf die Sicherheitszone aufmerksam machen. Die Sicherheitszone ist ein wichtiges Werkzeug, deinen Hund die notwendige Ruhe zu geben, die er benötigt erlebtes zu verarbeiten und entspannt durch schwierige Situationen zu kommen. Das ist eine Win-Win-Situation für Mensch und Tier. Sollte dein Hund trotz allem nicht zu Ruhe kommen, solltest du dir professionelle Hilfe durch einen ausgebildeten Verhaltensberater holen. Es gibt viele weitere Faktoren, die es einen Hund erschweren zur Ruhe zu kommen.
Gerne unterstütze ich dich im Training. Vereinbare noch heute dein kostenfreies und unverbindliches Erstgespräch.
In diesem Blogartikel kann nicht auf alles eingehen, wenn mehr über Markersignale, Überbrückungsfragen, Social-Support und Co. erfahren, abonniere den Newsletter.
Claudia Filip
Danke für den tollen Artikel und die umfangreiche Erklärung über den Aufbau der Sicherheitszone. So wichtig für jeden Hund!
Claudia und Manolito